Die Auswirkungen der Siedlungsentwicklung auf die Waldbehandlung in Liechtenstein

Das Fürstentum liegt eingebettet zwischen der Schweiz und Österreich direkt am Rhein. Liechtenstein ist mit 160 km² der viertkleinste Staat Europas und der sechst-kleinste der Welt.

Rund 6.700 ha davon sind mit Wald bedeckt, das macht ein Anteil von circa 42 Prozent der Landesfläche aus. Der Schutzwaldanteil liegt bei etwa 50 Prozent. Ungefähr die Hälfte Liechtensteins liegt im Gebirge; Liechtenstein ist das einziges Land das vollständig im Alpenmassiv lieg.

Der Wald wird von acht Gemeindeforstbetrieben bewirtschaftet, 2 davon bewirtschaften den Wald von mehreren Gemeinden.

Besiedlung und Entwicklung

Im Fürstentum Liechtenstein leben insgesamt rund 39’000 Einwohner. Es gibt nahezu gleichvielen Arbeitsplätzen wie Einwohnern: Liechtenstein hat mit einem Unternehmen pro acht Einwohner die wahrscheinlich höchste Unternehmensdichte weltweit. Zu den namhaften Unternehmen, die hier ihren Sitz haben gehören die Hilti AG und Ivoclar Vivadent mit jeweils mehreren tausend Mitarbeitern.

Wachsende Einwohner- und Unternehmenszahlen belasten die Infrastruktur des kleinen Landes. Hier spielt der Wald eine wichtige Rolle, indem er diese Infrastruktur schützt.

“In Liechtenstein stehen die Häuser extrem nahe am Hang und am Wald darum sind wir auf eine intakten und nachhaltigen Schutzwald angewiesen,“ berichtet Marco Maierhofer, Gemeindeförster von Vaduz. „Der Wald schütz diese Infrastruktur, Bevölkerung die Hauser und die Straßen vor Steinschlag, Erosionen und natürlich vor Hangrutschungen.“

Nachhaltige Waldbehandlung

Besonders wichtig ist die vielschichtige Nutzung des Waldes unter Berücksichtigung des gesamten Ökosystems. „Die Behandlung der Liechtensteiner Wälder soll auf eine Art und Weise erfolgen, dass deren Leistungsfähigkeit, Biodiversität, Regenerationsfähigkeit, Gesundheit und Resilienz dauerhaft erhalten bleibt,“ sagt Gerhard Konrad, Liechtensteiner Forstverein. „Die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Funktionen des Waldes müssen erhalten bleiben, ohne dabei andere Ökosysteme zu schädigen.“

Der Druck auf den Wald durch Siedlungstätigkeit ist zweifellos eine der größten Herausforderung der Zukunft fürs Land.

Interview mit Gerhard Konrad, Präsident Liechtensteiner Forstverein: