klimafitter bergwald tirol

Was ist ein klimafitter Bergwald?

Die Herausforderungen für den Tiroler Bergwald sind vielfältig. Wir erwarten in den Alpen eine Veränderung der Temperatur von mehr als 4 Grad Temperaturerhöhung. Und das bringt nicht nur uns als Menschen in Stress, sondern auch unseren Wald und unsere Bäume. Erwärmung, Trockenstress, Schädlingen, Biodiversität… Das sind die Themen, mit denen sich das Projekt Klimafitter Bergwald auseinandersetzt. Erfahren Sie hier mehr: https://klimafitter.bergwald.tirol

Unsere Bergwälder sind für uns, für unsere Umwelt und unseren Lebensraum von besonderer Wichtigkeit. Mehr als 70 Prozent der Tiroler Landes-, oder der Tiroler Waldfläche sind Schutzwald: Wald, der Menschen, Infrastruktur, Gebäude und Verkehrswege schützt. Und der ist für uns als Bewohner natürlich sehr wichtig, aber auch für unsere Gäste, die unser Land besuchen.

Klimafitte Baumarten setzen

Wenn wir 4 Grad plus zu erwarten haben, bringt das manche unserer Bäume und Waldökosysteme unter Stress bzw. in Gefahr. Insbesondere unter 1.000 Meter Seehöhe werden viele unserer Fichten, die dort momentan stocken, Trockenstress bekommen und ausfallen. Und da ist es von besonderer Wichtigkeit, dass wir rechtzeitig unsere Wälder darauf vorbereiten. Vorbereiten heißt pflegen und aufforsten. Vorbereiten heißt, klimafitte Baumarten setzen.

Es genügt nicht nur der Natur ihren Lauf zu lassen und darauf zu hoffen, dass sie sich darauf einstellt, sondern wir müssen als Waldbesitzer, Waldbesitzerinnen und als Forstexperten aktiv unterstützen, dass die richtigen Baumarten auf der richtigen Höhenlage wachsen. In Tirol haben wir dazu ein sehr gutes Instrument, nämlich die Waldtypenkarte, die uns genau sagt, welche Baumarten wo wachsen und wie sie gepflegt werden müssen.

Schutz vor Borkenkäfer

Der Borkenkäfer ist normalerweise nur so klein wie ein Stecknadelkopf, ist aber ein Symbol dafür, dass die Bäume angegriffen werden, von Schädlingen, von Insekten, die also ganze Waldbestände zum Absterben bringen können. Und hier ist es von besonderer Wichtigkeit, dass wir rechtzeitig Forstschutzmaßnahmen treffen, dass wir befallene Bäume entfernen, dass wir wachsam sind und darauf achten, dass sich dieses kleine Insekt nicht zu einer Massenvermehrung auswachsen kann.

Schutzmaßnahmen

Der Wald ist ein Ökosystem in dem natürlich auch Tiere und seltene Pflanzen ihren Platz darin haben. Und bei den Tieren, insbesondere bei den Wildtieren, wie Rehe, wie Hirsche, wie Gams und wie Steinbock, ist es so, dass da manchmal Konflikte bestehen zwischen der Forstseite und der Jagdseite. Die jungen, frischen Triebe von frisch gesetzten Bäumen schmecken besonders gut, und werden von Rehe und Hirsche gerne abfressen. Daher ist es notwendig dort mit Schutzmaßnahmen, Zaun oder Einzelschutz, zu reagieren.

Biodiversität

Ein weiteres großes Thema ist Biodiversität und Artenvielfalt. Auch das wird uns in den nächsten Jahren zunehmend begleiten. Und zwar derart, dass wir darauf in der Waldbewirtschaftung mitdenken müssen, dass nicht nur die Holznutzung im Vordergrund steht, sondern auch Biodiversitätsüberlegungen. Das heißt, dass die Erhaltung der Artenvielfalt, mit in die Waldbewirtschaftung eingeht.

Und noch als letztes ein zukünftig wichtiges Thema: die Bereitstellung des Rohstoffes Holz als Baustoff, Rohstoff und Werkstoff, aber auch als Ersatz für fossile Brennstoffe, weil wir damit die Aufnahme von CO2, die Fixierung von CO2, im Holz, in Gebäuden oder in Produkten fördern. Gleichzeitig wirkt das natürlich wieder dem Klimawandel entgegen.

Mehr Infos dazu in diesem Video: