Schulprojekt "Unser Schutzwald"

Schulprojekt „Unser Schutzwald“, Bildungszentrum Lesachtal

Der Name Lesachtal lässt sich nach Matthias Lexer aus dem slawischen ,,Lessawe” (1447) herleiten und
heißt soviel wie „bei den Waldleuten“.
Der Schutzwald im Lesachtal ist besonders wichtig. Der Wald war immer schon Lebensgrundlage der
Bevölkerung. Zum Schutz vor Lawinen, Muren und Steinschlag für die Bergbauern die das Bild des
Lesachtales prägen, sowie für die Sicherheit der Straßen die aufgrund der Enge des Tales in steiles
Gelände gebaut sind.
Das Sturmtief Vaia im Jahre 2018 sowie der starke Schneedruck im Winter 2019/2020 haben den
Schutzwald großflächig und nachhaltig geschädigt. Das Aufarbeiten des Bruchholzes sowie der
Windwürfe war aufgrund der Mengen nicht so schnell möglich wodurch der Borkenkäfer extrem
zugenommen hat. Die besonders frühen hohen Temperaturen und die heißen Sommer sowie die langen
Schönwetterphasen im Herbst haben dem Forstschädling bei der Vermehrung geholfen. Mittlerweile
sind Schutzwälder bis zur Baumgrenze hinauf in großer Menge befallen und tot.
Im Lesachtal war seitjeher der Baum ein Partner des Menschen. Er ist uns Baustoff, Wärmequelle,
Musikinstrument und Nahrung. Den Schülern das unbedingte Vorhandensein des Schutzwaldes
näherzubringen habe ich mir in diesem Projekt zur Aufgabe gemacht.

Meine Partner:
Schuldirektor Gerd Guggenberger
Biologielehrerin Anna Stabentheiner
Waldbesitzer Obernosterer Gotthard

Realisierung:
03.11 Kontaktaufnahme NMS Lesachtal Direktion
09.11 Kontaktaufnahme mit dem Waldbesitzer und Einholung der Erlaubnis zum Betreten des Waldes
15.11 Gespräch Biologielehrerin der 3. Klasse, 9 Schüler
Vorstellung und Fixierung des 1. Waldausganges
22.11 zweistündiger Ausgang mit der Klasse und der Lehrerin

Thema 1. Waldausgang: was ist Schutzwald – wie sieht gesunder Schutzwald aus
Der Schutzwald liegt südseitig über dem Dorf ST. Lorenzen und wurde beim Sturmtief Vaia sowie im
darauffolgenden Jahr durch Schneedruck zerstört. In unmittelbarer Nähe steht noch ein intakter
Schutzwald, er wird zum Vergleich für unser Schulprojekt.
Der Waldbesitzer Obernosterer Gotthard, entfernte 2021 das Schadholz und möchte im kommenden
Jahr mit der Wiederaufforstung beginnen. Er unterstützt dieses Schulprojekt und wird mit den Schülern
im Frühsommer Pflanzen setzen. Welche Baumart wird laut Lage mit dem Waldbesitzer abgesprochen.
Ziel ist es verschiedene Gehölze zu pflanzen. Die ausgewählten Baumarten werden im Biologieunterricht
besprochen.
Der Schutzwald den wir besuchen ist 20 Gehminuten von der Schule entfernt. Er beginnt hinter den
obersten Häusern des Dorfes. Während des Winters werden wir je nach Schneelage beobachten ob der
Schnee rutscht, wie lange der Schnee im Gegensatz zum intakten Wald liegenbleibt, wie trocken ist der
Boden gegenüber dem des intakten Waldes.
Im Frühjahr machen wir den 2. Waldausgang
Thema Waldboden: Gegenüberstellung intakter Schutzwald – geschlagener Schutzwald
Wasserhaltevermögen, Pflanzenvielfalt, Bodensymbiosen, Bodenlebewesen, Wohlbefinden Mensch
3.Waldausgang Mai 2023 Termin nach Absprache mit dem Waldbesitzer
Thema: Schutzwald aufforsten: Wie pflanzt man einen Baum, was muss beachtet werden, wie schützt
man diesen Baum damit er wachsen kann, was gefährdet diesen Baum (Rüsselkäfer, Schneedruck,
Sonne, Starkregen…)
Im Herbst 2023 sowie dem darauffolgenden Frühjahr schauen die Schüler, die nun 4.Klasse der NMS
sind, mit mir in einem weiteren waldpädagogischen Ausgang nach den von ihnen gepflanzten Bäumen.
Austausch und Ideensammlung für die Zukunft.
Die Klasse macht Fotos und erarbeitet im Biologie Unterricht was jeder einzelne zum Erhalt des
Schutzwaldes beitragen kann.

Abschließend (vor den Ferien) gibt es einen Workshop zum Thema Nahrung aus dem Wald

Wir werden in meiner Werkstatt einige Kräuter, Beeren, Blätter und Nadeln verarbeiten, bei einem Saft
aus dem Wald und einem Wald Brot wird das Projekt Schutzwald nachbesprochen und abgeschlossen.

Zertifizierte Waldpädagogin
Obernosterer Klara